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Die Geschichte des Arbeiter Philatelisten Bundes Zürich:

 

Der Arbeiter Philatelisten Bund Zürich wurde am 18. Februar 1928 im Restaurant Pilatus an der Zürcher Langstrasse gegründet. Wie die vielen andern Arbeiter- Bildungs- und -Sportvereine, die Anfang des letzten Jahrhunderts gegründet wurden, hatte er zum Ziel, durch Solidarität und Eigeninitiative die gesellschaftliche Stellung der Arbeiter zu verbessern. Die vereinseigene Briefmarkenbörse bot den Mitgliedern die Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch unter Gleichgesinnten und half Käufe bei teuren bürgerlichen Händlern zu vermeiden.

 

Zwei Jahre nach der Gründung, der APhBZ zählte damals bereits etwa 50 Mitglieder, wurde der Gründung-präsident Johann Ebner von Rudolf Krebs abgelöst, der den Verein anschliessend volle dreissig Jahre lang leitete. Unter seiner Führung gedieh der APhBZ und überstand auch schwierige Zeiten. Während der Wirtschaftskrise der Dreissigerjahre waren viele Mitglieder gezwungen auszutreten, da sie den Mitglieder-beitrag von damals 3.50 Fr. pro Jahr nicht mehr aufbringen konnten. Bis 1938 war der Mitgliederbestand
jedoch schon wieder auf ca. 120 angewachsen und auch den Zweiten Weltkrieg überstand der APhBZ trotz eingeschränkter Vereinstätigkeit unbeschadet.

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Immer wieder wurden jedoch intern hitzige politische und ideologische Diskussionen ausgetragen, insbesondere der Ausschluss professioneller Briefmarkenhändler aus dem Verein war nicht unumstritten.
Dies führte dazu, dass sich einige Mitglieder vom APhBZ trennten und 1930 den Verein Philatelia gründeten, der bis heute besteht und mit dem der APhBZ heute regelmässig zusammenarbeitet.

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Die Geschichte des APhBZ ist geprägt vom häufigem Wechsel der Börsenlokale. Bereits in den ersten Jahren nach der Gründung war man aus den verschiedensten Gründen immer wieder zum Umziehen gezwungen, so dienten u. A. die Restaurants Eintracht, Örtli, National, Limmathaus, Kasernenhof und Sihlhof dem Verein zeitweilig als Börsen- und Versammlungslokale, bis wir nach der Schliessung des Restaurants Flora 1998 im Tea Room Siesta gelandet sind, welches leider an Ostern 2018 schliessen musste.
Bis April 2022 waren wir dann im Restaurant Casino Altstetten, nun im Restaurant Sternen Albisrieden.

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Heute ist aus dem ehemaligen Arbeiterverein, zu dem in den Gründungsjahren nur gewerkschaftlich organisierte Arbeitnehmer Zutritt hatten, ein politisch neutraler Verein geworden, der Sammlern aus allen Berufsgruppen und Gesellschaftsschichten offen steht. Erhalten hat sich bis heute das Ziel, den Mitgliedern den Erwerb von Marken zu fairen Preisen zu ermöglichen und sie vor Betrügern und Wucherern zu schützen.

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Wie die meisten Briefmarkenvereine, hat auch der APhBZ zurzeit mit Nachwuchsproblemen zu kämpfen. Die Mitgliederzahl ist vom einstigen Spitzenwert von ca. 450 auf zurzeit noch rund 80 gesunken, und es befassen sich anscheinend nur noch wenige junge Leute mit dem Sammeln von Briefmarken. Dabei bietet sich gerade jetzt, bedingt durch die häufigen Liquidationen von Sammlungen aus Nachlässen, die Gelegenheit, günstig zu einer schönen Sammlung zu kommen.

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